Wessen Leben lebst du?
Wenn du dich einmal in deinem Leben umschaust, wessen Leben erkennst du da? Sind es die Vorlieben deines Vaters, die Schüchternheit deiner Mutter oder gar der Jähzorn deines Großvaters?
Nein, natürlich müssen es nicht nur „schlimme“ Dinge sein. Doch oftmals eigenen wir uns Automatismen an – schon in der Kindheit. Denn in dieser Zeit brauchen wir Überlebensstrategien, um weiter zu kommen. Natürlich haben wir rebelliert, gegen Regeln und Befehle. Wir haben uns widersetzt und waren zornig. Doch letzten Endes mussten wir nachgeben und gehorchen, denn wir waren nun einmal abhängig.
Hast du eine Antwort, wenn ich dich jetzt, genau in diesem Moment fragen würde, was du von diesem Leben willst? Was kommt dir da in den Sinn? Welche Ideen, welche Konzepte, welche Antworten?
Wie oft fragen wir uns das? Ab und an mal fragt jemand, willst du Senf oder Ketchup. Aber was willst du wirklich von deinem Leben? Nimm dir doch einen kurzen Moment und frag dich das einmal. Atme ein und atme aus. Was ist es, was DU willst?
Sehr oft können wir es nicht beantworten. Oder es kommen die Antworten, die wir auf diese Frage gelernt haben. Ich will ein Haus. Ich will ein neues Auto. Ich will in diesem Jahr nach Spanien in den Urlaub. Ich will mehr Geld. Ich will einen besseren Job.
Ja, da sind ganz viele Antworten. Doch sei mal ehrlich zu dir. Was davon willst du wirklich? Was davon ist dein wahrer Wille, der Wille, der tief aus deinem Herzen kommt? Der Wille, der dich vor Freude hüpfen lässt (nicht nur kurzfristig)?
Oftmals drehen wir uns im Kreis. Wissen nicht ein und aus und am Schluss stecken wir wieder den Kopf in den Sand und es geht weiter im gewohnten Trott. Wir sind tief frustriert.
Doch so muss es nicht laufen. Du hast einen Kopf, du hast Mut, du kannst dich bewegen. Das was fehlt ist dein Entschluss für eine Veränderung.
Vielleicht kennst du die Situation in einem Job festzuhängen, der dir zwar gutes Geld in die Kasse spült, aber mehr auch nicht. Du quälst dich mit jedem Tag ins Büro und wünschst dir früh am Morgen nichts weiter, als einfach nur liegen zu bleiben und nicht zu müssen.
Wenn du auf deinen Lebensweg zurückblickst, dann sind es gute Zeiten, aber auch viele Zeiten der Traurigkeit, der Ratlosigkeit, der Entschlusslosigkeit.
Kennst du das Gefühl nach Mehr? Das Gefühl, dass dir sagt, dass es mehr gibt als das, was du gerade tust oder siehst? Hast du dich schon einmal gefragt, woher dieses Gefühl kommt?
Meist schieben wir es weg oder vor uns her. Wir haben keine Zeit, uns um solche Sachen zu kümmern. Schließlich steht viel Arbeit an, die getan werden muss. Und danach kommen noch unsere etlichen anderen Verpflichtungen, denen wir nachkommen sollten.
Klar, eine Pause wäre schon mal gut. Der nächste Urlaub ist ja schon gebucht und dann kannst du endlich entspannen. Endlich einmal nichts tun und nur die Zeit in der Sonne genießen. Immerhin arbeitest du hart dafür. Machst viele Überstunden, versuchst immer einen Schritt voraus zu sein, dass dein Chef stolz auf dich ist. Damit hast du dann vielleicht die Chance auf die anstehende Beförderung oder Gehaltserhöhung. Klar, dafür bedarf es Leistung und du bist bereit, sie zu erbringen.
Fühlen, was ist das schon? Wann sind wir unseren Gefühlen nahe? Meist in extremen Situationen, sei es extreme Trauer, Wut oder auch mal Freude. Dann gehen wir in diesen Gefühlen auf. Aber ansonsten sind sie uns recht fremd, diese Gefühle.
Doch wie wäre es, wenn unsere Gefühle unsere Wegweiser in dieser Welt sind? Wie wäre es, wenn wir über unsere Gefühle den Zugang zu uns selbst erhalten und erfahren können, wer wir unter all den Schichten der Prägung wirklich sind.
Wie viel von den Worten, die wir am Tag reden ist uns eigentlich bewusst? Wir sagen meist, was uns in den Sinn kommt. Wir argumentieren und verhandeln, wir diskutieren und beharren auf unsere Meinung. Doch mit welchen Worten sprechen wir da?
Selbst wenn wir nicht laut sprechen, so tun wir es leise – nämlich in unserem Kopf. Unsere Gedanken begleiten uns in jeder Sekunde. Ständig fliegen die Worte durch den Kopf, manchmal sogar so lange, bis er qualmt.
Es war lange Zeit etwas stiller hier, denn es hat sich mal wieder viel verändert. Ich glaube, seit ich mich für die große Veränderung - den gewohnten Pfad zu verlassen - geöffnet habe, ist mein Leben in Fluss gekommen. Danach standen eine ganze Reihe an Veränderungen an: ich bin umgezogen, habe eine Festanstellung aufgegeben und mich selbstständig gemacht, hab geheiratet … und weil es so schön ist, bin ich jetzt gleich noch einmal umgezogen. Raus aus der Stadt, rein ins Grüne. Und schon wieder stand sie an, die Veränderung. Dabei wäre es so einfach. Einmal schön gemütlich einrichten und dann da sitzen bleiben. Komme was wolle, irgendwie geht es schon weiter.
Das Leben findet im Hier und Jetzt statt, heißt es immer so schön. Doch wie gelange ich dahin, wenn um mich herum gerade das Chaos tobt und ich mich hilflos fühle, verloren und traurig? Wie soll ich da das Hier und Jetzt fühlen und ganz in diesem Moment sein?
Der Schlüssel liegt in unserer Vergangenheit. Für mehr Präsenz in der Gegenwart ist es unerlässlich, sich mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen.
Oft sind wir blockiert durch alte Erfahrungen und gehen nicht weiter. Wir meinen zu wissen, dass es eh nichts bringt. Wie oft hängen wir mit unseren Gedanken in der Vergangenheit und trauern ihr nach oder durchleben sie abermals. Geprägt von alten Glaubenssätzen und schlechten Erfahrungen sperren wir uns lieber ein, wollen uns auf keinen Fall mit den alten Themen beschäftigen oder sie gar fühlen.
Wer beschäftigt sich schon mit dieser Frage. Wer kommt schon auf die Idee zu fragen, ob er sich selbst liebt? Es ist doch wichtig, dass ich meinen Mann/meine Frau, meine Kinder, meine Familie liebe. Danach wird immer gefragt.
„Liebst du mich?“ so stehen wir vor unserem Gegenüber mit großen Augen und warten hoffnungsvoll, sehnsüchtig auf das „Ja“. Ja, wir sind in der Tat fast schon süchtig danach. Unsere Bestätigung für die Liebe suchen wir bei anderen, im Außen.
Es ist schon so eine Sache mit der lieben Angst. Mich hat sie zum Beispiel jahrelang aufgehalten, meinen Weg zu gehen. Die Angst vor dem Unbekannten, vor dem, was alles passieren könnte war so stark, dass ich mich wie gelähmt fühlte.
Doch woher kommt das? Wieso können wir nicht einfach voranschreiten und das tun, auf was wir Lust haben? Ja, das ist gar nicht so einfach.
Denn täglich werden wir überhäuft mit negativen Nachrichten. Es geht um Streitigkeiten, Unfälle, Krieg, schlechtes Wetter, schon wieder Montag … usw. Alles ist so negativ. Somit wird etwas in uns gefüttert, was uns Angst macht.
Manchmal rennen wir und rennen wir und kommen doch nicht an. Es ist uns vielleicht auch gar nicht klar, wo wir hin wollen. Wir spüren nur den Drang, immer weiter zu rennen. Bis plötzlich nichts mehr geht, bis wir erkennen, dass es keinen Sinn macht. Bis sich unser Gewissen meldet und zum Überdenken mancher Gewohnheiten aufruft.
In deinem Leben ist kein Platz, um spirituell zu sein?
Du bist umgeben von Taten und Fakten, Terminen, Absprachen und Konzepten. Du hast keine Zeit für diesen alternativen Humbug? Das spirituelle Zeug ist eh nur was für Träumer, Mönche, Aussteiger, Hausfrauen, Heilpraktiker …
Was sollst du schon in deinem Leben und vor allem im täglichen, harten Arbeitsalltag mit Spiritualität anfangen?
Wir leben in einer Zeit des Wohlstandes. Wir sind umsorgt mit allem, was wir zum Leben brauchen. An jeder Ecke gibt es Supermärkte und duzende von Einkaufsmöglichkeiten. Unsere Vorratsschränke und Kleiderschränke quellen über. Immer mehr muss es sein. Die neueste Technik, ein neues Auto, das brandaktuellste Handy. Immer mit der Mode gehen, immer Topaktuell sein.
Es gibt Zeiten, da stecken wir einfach fest. Da dreht sich alles im Kreis und wir haben das Gefühl, alles schon Erdenkliche getan zu haben, um das Problem zu lösen.
Was uns fehlt ist die Klarheit. Klarheit, um durch den Nebel zu sehen, Klarheit, um zu Vertrauen. Vertrauen in diesen Weg, den es lohnt zu gehen. Trotz aller Widrigkeiten. Den Weg des Willens.
Es ist so laut hier ... Riechst du auch, dass es bald regnet? ... Keine Ahnung, ich kann mich nicht entscheiden ... Ich fühl mich so komisch ... Es ist mir zu voll, da ist soo viel los ... Ich glaub ich schaff das nicht ... Wah, ich bin voll erschrocken! ... Ich brauch mehr Ruhe ... Das macht mir Angst ... Ich kann da nicht hinschauen ... Ich bin den Tränen nahe ... Das ist wohl alles meine Schuld ... Ich schaff das alleine! ...