Wer beschäftigt sich schon mit dieser Frage. Wer kommt schon auf die Idee zu fragen, ob er sich selbst liebt? Es ist doch wichtig, dass ich meinen Mann/meine Frau, meine Kinder, meine Familie liebe. Danach wird immer gefragt.
„Liebst du mich?“ so stehen wir vor unserem Gegenüber mit großen Augen und warten hoffnungsvoll, sehnsüchtig auf das „Ja“. Ja, wir sind in der Tat fast schon süchtig danach. Unsere Bestätigung für die Liebe suchen wir bei anderen, im Außen.
Lass uns doch den Blick mal umdrehen. Liebst du dich selbst? Hast du das schon einmal bedacht?
Was ist mit diesem Wort Selbstliebe. Was macht dieses Wort mit dir? SELBST - LIEBE! Und darf ich das überhaupt, mich selbst lieben oder bin ich dann gleich egoistisch?
Ich sag dir, du darfst und du darfst sogar so was von. Die Selbstliebe ist aus meiner Sicht der Grundstock für unser ganzes Leben, für unser ganzes Handeln und vor allem für unser Sein.
Wenn wir bei uns selbst beginnen, wenn wir uns mit Sorgfalt und Liebe behandeln, dann kann diese Liebe durch uns wirken. Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass wir das, was wir sind - und ausstrahlen - auch anziehen. Also los, wieso füllen wir uns nicht selbst mit Liebe auf, um so die Liebe in unserem Leben anzuziehen?
Liebe dich zuerst
Vielleicht, weil das gar nicht so einfach ist ...
Zuerst du, dann die anderen. Du stehst an erster Stelle und die Liebe zu dir auch. Wow, das war für mich eine ganz neue Erkenntnis. Ich stehe an erster Stelle? Und sofort tauchten tausende von "Aber" in meinem Kopf auf und begannen in heftigem Durcheinander sich laut zu äußern. Es ist also gar nicht so einfach, sich mit Liebe aufzufüllen. Daher dürfen wir uns auf die Forschungsreise begeben. Wo bin ich nicht in der Liebe? Wo handle ich gegen mein inneres Gefühl? Wo betrüge ich mich, wo verletze ich mich? Wo stehe ich nicht zu mir?
Also geb ich dir einen heißten Tipp: Schau dir dein Leben an! Was läuft rund und was nicht? Wo darfst du etwas mehr Liebe hineinfließen lassen. Wo liebst du
dich SELBST?
Dieser Blick ist meist gar nicht so leicht. Erstens haben wir das nie gelernt, auf uns zu schauen und darauf, dass es uns gut geht. Immer standen die anderen im Fokus, im Mittelpunkt. Damit können wir uns den ganzen Tag beschäftigen. Wir kümmern uns um unsere Lieben, um unseren Chef, um die Freunde und Bekannten. Unser Tag ist ausgeplant mit Aufgaben, die wir für jemanden erledigen.
Doch wo bleibt die Zeit, die wir mit uns alleine verbringen? Wo kommen wir vor in diesem Rennen ohne Ziel?
Wage den Blick in den Spiegel
Hast du schon einmal etwas von der Spiegelübung gehört? Ich habe diese in einer Zeit gemacht, in der ich meine eigene Forschungsreise begonnen habe. Diese Art, in den Spiegel zu sehen empfand ich als wahnsinnig beeindruckend, mächtig und durch ihre Einfachheit so herzergreifend.
Bist du bereit, dich selbst zu sehen?
Nimm dir Zeit für dich und mach es dir bequem. Dann such dir einen Spiegel und schließe die Augen. Positioniere den Spiegel vor deinem Gesicht. Warte einen Moment. Nimm wahr, was in deinem Körper vor sich geht, während du die Augen noch geschlossen hast.
Und dann öffne deine Augen - ganz langsam - und schau dich an. Schau dein Gesicht an. Was siehst du? Wer ist das? Bist das du? Erkennst du dich, erkennst du Teile von dir?
Ganz wichtig, beobachte deine Gefühle und lass sie zu. Egal ob du lachen oder weinen musst, ob du traurig bist oder wütend.
Schau dich an, schau deine Augen an, erkenne dich in deinem Spiegelbild.
Nimm dir Zeit dafür und schau, schau dich einfach nur an und lass die Zeit still stehen. Alles was zählt bist du und dein Spiegelbild. Vielleicht willst du mit dir reden, vielleicht willst du versuchen zu lächeln, vielleicht willst du das einfach nur genießen.
Take a look in the mirror
And what do you see?
Do you see it clearer
Or are you deceived
In what you believe?
Dies kannst du gerne öfter wiederholen, am besten so oft, bis du täglich mit einem breiten Lächeln im Gesicht vor den Spiegel trittst und dich
auf dich freust.
Was glaubst du eigentlich wer du bist?
Was glaubst du über dich? Magst du dich oder was kommt dir alles in den Sinn, sobald du dein Spiegelbild anschaust?
Unser Spiegelbild zeigt uns unser Wahres Selbst. Nach einiger Zeit und tiefem Blick können unsere Hüllen abfallen und wir können sein, wer wir wirklich
sind. Unser Spiegelbild ist der Blick in unsere Seele!
Liebst du diese Person im Spiegel? Damit beginnt es und das ist es was zählt. Wenn du dich noch nicht selbst liebst, dann sei nicht traurig, sondern fang an. Jetzt sofort. Sag dir: „Ich mache mich auf den Weg, um mich selbst zu lieben.“ Auch wenn du es jetzt noch nicht kannst, du bist wertvoll und wichtig, genauso, wie du jetzt bist.
Es beginnt mit der Vergebung
Manchmal sind wir so weit von uns selbst entfernt, dass der erste bewusste, lange Blick in den Spiegel, in unsere Augen schmerzhaft ist. Er zeigt Verletzungen, er zeigt die Traurigkeit in uns. Wir halten uns sprichwörtlich den Spiegel vor.
Wenn wir all diese Last mit uns herum tragen und sie bisher noch nicht anschauen konnten, dann dürfen wir damit beginnen.
Wir dürfen uns selbst vergeben. Für all das, was wir uns im Laufe des Lebens angetan haben. Für all das, was nicht aus der Liebe kam. Weil wir dachten, dass wir müssen, weil wir uns gezwungen fühlten, eingeengt von Regeln und Befehlen.
Doch du bist es, der sein Leben gestalten sollte und zwar aus vollem Bewusstsein heraus. Aus dem Bewusstsein für das, was DIR gut tut und deinem freien Willen entspricht.
Sobald wir beginnen, uns selbst zu lieben, beginnen wir zu erkennen, was gut für uns ist und was uns schadet. Wir beginnen zu unterscheiden, ob etwas ein Zwang ist, ein Automatismus oder ob wir uns mit vollem Willen und mit Liebe dafür entscheiden.
Unser gesamtes Leben ist ein Entwicklungsweg. Mal geht es ein Stück weiter, mal nicht. Manchmal müssen wir eine Pause einlegen. Oder wir dürfen ein Stück des Weges alleine gehen und vielleicht in eine Sackgasse laufen, um dann festzustellen, dass wir uns total von uns entfernt haben. Um zu erkennen, dass wir uns eben nicht mehr kennen, nicht lieben.
Dann ruft uns die Liebe auf, stehen zu bleiben und in den Spiegel zu blicken. Sie fragt dich: "Siehst du hier etwas anderes als Liebe?"
Und dann ist genau dies unser Job. Schicht für Schicht dürfen wir die Hüllen lösen und uns befreien, damit wir dahin kommen, wer wir wirklich sind. Unendliche Liebe. Jeder einzelne von uns.
Je mehr wir es bei uns selbst erkennen, desto mehr strahlen wir es aus. Wenn wir aus der Liebe handeln, dann stehen wir zu uns, selbst im größten Sturm. Wenn wir uns selbst lieben, dann kann uns nichts mehr klein machen oder verletzen. Dann kann uns im Außen nichts mehr schocken, dann sind wir ganz wir Selbst. Jede einzelne Zelle mit Liebe gefüllt.
Also mach dich auf, auf deinen ganz eigenen, ganz besonderen Weg. Es lohnt sich, glaub mir!
Ich wünsch dir ganz viel Liebe
P. S.: Schließen möchte ich mit einem Gedicht von Charlie Chaplin, welches all das sehr gut zusammenfasst:
Als ich mich selbst zu lieben begann…
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man SELBST-BEWUSST-SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemand beleidigen kann, wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzudrücken, obwohl ich wusste, dass die Zeit nicht reif war und der Mensch nicht bereit, und auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich: Das nennt man RESPEKT.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Einladung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man REIFE.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Freude und Glück bringt, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Rhythmus. Heute weiß ich, das nennt man EINFACHHEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: das nennt man BESCHEIDENHEIT. Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag, Tag für Tag, und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als ich mich zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken behindern und krank machen kann. Als ich mich jedoch mit meinem Herzen verband, bekam der Verstand einen wertvollen Verbündeten. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!
Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959
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